Es gibt viele Mythen oder Alltagsweisheiten über Katzen. Allerdings sind viele davon falsch oder auch veraltet.

(1) Katzen fallen immer auf die Füße und verletzen sich nicht, wenn sie aus dem Fenster oder vom Balkon fallen.

Das stimmt nur bedingt. Es ist richtig, dass sich Katzen während des Fallens drehen können, so dass sie den Aufprall  mit den Füßen abfedern können.

Und nun kommt die Einschränkung: Es kommt auch auf die Fallhöhe, auf das Alter und den Gesundheitszustand der Katzen an, ob sie sich drehen kann. Ist die Fallhöhe gering, schafft sie es nicht, sich zu drehen und kann durch den Sturz schwere Schädel-, Genickbruch oder Knochenbrüche erleiden. Fällt sie herunter, weil sie z. B. von einer Biene gestochen wurde und sich erschreckt, kann es ebenfalls sein, dass sie sich nicht mehr herumdrehen kann. Auch alte Katzen sind in ihrer Beweglichkeit nicht mehr so schnell, so dass sie sich mehr verletzten als junge Katzen.
 
Fazit: Katzennetze wie auch Gitter an Kippfenstern sind für die Katzen lebensnotwendig und daher unbedingt nötig.
 

(2) Katzen kommen draußen in der freien Natur auch allein zurecht.

Dies ist oft eine Ausrede oder Rechtfertigung, um sich nicht um herrenlose Katzen kümmern zu müssen.
Man überlässt sie dann ihrem Schicksal, das sehr oft schrecklich ist.

Nicht alle Katzen können draußen überleben und wenn, dann überleben sie oft unter erbärmlichen Bedingungen. Ihr Existenzkampf ist geprägt von ständiger Suche nach Futter, gesundheitlichen Beschwerden durch Krankheiten und Infektionen und den Gefahren einer stark zersiedelten Landschaft mit gefährlichem Straßenverkehr. Sie leben verängstigt, unterernährt und mit vielerlei Gebrechen.


Wir können und müssen helfen, durch

  • Futterstellen, an denen auch alte und kranke Tiere Nahrung finden
  • Einfangen und Kastrieren  von geschlechtsreifen Katzen, damit sie nicht noch weitere Katzen in die Welt setzen
  • verkehrsberuhigte Zonen, in denen nicht nur Katzen weniger gefährdet sind, sondern auch Kinder gefahrlos spielen können
  • zusammenhängende Landstriche, in denen auch die wieder in Deutschland ausgewilderten Wildkatzen genügend Lebensraum haben.